Von Walter Wanner
Seit früher Zeit haben auf dem Käppele Menschen ihre Spuren hinterlassen. Um die Käppeleslinde sind Hunderte von Feuersteinen aus der Steinzeit aufgefunden worden. Hier dürften die ersten "Dettinger" gewohnt haben, und zwar zwischen 3000 - 1000 v. Chr. Schlackenhalden im "Eisenwinkel", im Waldteil "Glockenstuhl" und "Ebene", sowie Funde entlang der Lauter, stammen aus der Keltenzeit und dem frühen Mittelalter.
Aus der Zeit der römischen Besatzung sind kaum Funde nachgewiesen, jedoch nimmt man an, dass sich im Dettinger Bereich die alte Talstraße, die bis ins 16. Jahrhundert als Heerstraße bezeichnet wurde, weithin mit dem alten Römerweg, der Verbindung von Kirchheim nach Donnstetten, deckt. Auch die sagenumwobene Sybillenspur, vom Teckberg über das Bölle schnurgerade über die Talaue in Richtung Elektrizitätswerk an der Lauter verlaufend, dürfte nach neueren Erkenntnissen eine von Menschenhand gefertigte Anlage sein, die sich als 3 parallel verlaufende Gräben, welche mit Humus und Kies verfüllt waren, erwiesen. Es dürfte sich also um eine dem Limes ähnliche römische Befestigung mit Wall und Pfahlgraben und begleitender Straße gehandelt haben. Zwischen 200 und 300 n. Chr. gelang es den germanischen Völkerschaften der Alemannen, den Grenzwall des Limes zu durchbrechen und das von den Römern beherrschte Land um den Main, Neckar und die obere Donau in Besitz zu nehmen.
Um diese Zeit ist auch unser Dettingen als alemannisches Urdorf entstanden. Zusammen mit den anderen Siedlungen des Lindach- und Lautertales und der angrenzenden Albhochfläche in Ötlingen, Notzingen, Kirchheim, Jesingen, Weilheim, Bissingen, Lenningen, Böhringen sowie Zainingen gehörte es zur Hundertschaft Kirchheim. Diese selbst war dem größeren Verband des Neckargaues zugeordnet.
Der Ortsname wurde in der Regel von einem Sippenoberhaupt einer Dorfgemeinschaft abgeleitet. Er müsste für Dettingen Dietrich - in abgekürzter Form Dieto oder Tato - geheißen haben. Nur aus einfachen Holzhäusern bestehend, hat dieses Urdorf keine Spuren hinterlassen. Seine Lage lässt sich daher nicht mit absoluter Sicherheit bestimmen. Nur Gräberfelder aus dieser Zeit wurden eindeutig nachgewiesen. Dettingen wird in Urkunden um 1100 erstmals genannt.